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1. Internationaler Stakeholder-Dialog

„Building Institutional Trust around Digital Credentials“

Der erste internationale Stakeholder-Dialog zum Projekt "Digitale Bildungsnachweise für Hochschulen“ fand am 16. Juni 2021 virtuell statt und bot die Gelegenheit mit Hochschulvertreter*innen und der Digital Credentials-Fachcommunity in Austausch zu treten. Vertreten waren Stakeholder aus den Bereichen Hochschulverwaltung & IT, International Offices und Hochschulmanagement & Strategie, Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger auf nationaler und EU-Ebene sowie Entwickler, Betreiber und Forscher*innen aus aller Welt.

Dr. Matthias Gottlieb (TUM) führte in das Verbundforschungsprojekt aus TUM, HPI and DAAD ein. Anschließend sprachen sich Kim Hamilton Duffy (Vorsitzende der W3C Credentials Community Group | MIT) und Philipp Schmidt (Director of Digital Learning and Collaboration, MIT Media Lab) für Standards zur Erreichung von Interoperabilität aus. Die Keynote unterstrich die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit innerhalb der Community zum Aufbau eines Ökosystems für verifizierbare Credentials und stellte Gemeinsamkeiten mit den Leitprinzipien und der Mission des DCC (https://digitalcredentials.mit.edu/) fest.

Die Landschaft der digitalen Nachweise ist vielfältig und unterliegt einem ständigen Wandel. Deshalb konzentrierte sich das Treffen auf eine offene Diskussion mit unseren Stakeholdern und Workshops, in denen verschiedene Perspektiven zum Aufbau institutionellen Vertrauens untersucht wurden. Zu Beginn der Debatte kategorisierten alle Teilnehmer*innen die Herausforderungen bei der Einigung auf einen gemeinsamen Standard für digitale Bildungsnachweise nach Grad der Herausforderung und Relevanz für das Projekt. Die Anpassung von organisatorischen Prozessen, der rechtliche Rahmen und das gegenseitige Vertrauen zwischen Institutionen wurde von den um die 100 Stakeholdern als besonders herausfordernd und relevant angesehen.

Nach der Eröffnungsfrage wurden verschiedene Facetten des Hauptthemas in den folgenden Workshops weiter diskutiert:

  •  Workshop 1: Internationale Kompatibilität und rechtliche Rahmenbedingungen

        Welche regulatorischen Aspekte stellen eine besondere Herausforderung für die internationale akademische Zusammenarbeit dar? Wie können unterschiedliche institutionelle Traditionen berücksichtigt werden?

        Gesprächspunkte
Rechtliche Rahmenbedingungen können ein Instrument sein, um gegenseitiges Vertrauen zwischen Institutionen aufzubauen. Es scheint immer noch ein großer Bedarf an übergreifenden Regelungen entlang der Prozesskette zu bestehen. Veränderung ist ein wichtiges Thema. Die Gruppe kartierte besonders herausfordernde regulatorische Aspekte entlang des digitalen Nachweisprozesses von DSGVO bis OZG/SDG.

  • Workshop 2: Interoperable Standards und Prozesse innerhalb von Hochschulen

       Wie können unterschiedliche Verwaltungsprozesse digitalisiert und an ein zukünftiges internationales System angepasst werden?

        Gesprächspunkte
Zusammenarbeit mit Campus Management Systemen ist notwendig. Die Codierung von Semantik als Teil von Zertifikaten mit einer zugrunde liegenden Kursstruktur wäre hilfreich. Hochschulen sollten von ihren Anbietern offene Standards einfordern. Die Gruppe zeichnete den Digitalisierungsstand verschiedener Verwaltungsprozesse innerhalb ihrer Institutionen auf und identifizierte gemeinsame Systeme und Standards, die bereits implementiert sind.

  •  Workshop 3: Vertrauen und Transparenz

Wie kann das Vertrauen in das System und damit in digitale Bildungsnachweise hergestellt werden? Wie wirken sich die Transparenz des Systems und die Offenheit des Designs auf die Akzeptanz bei den Beteiligten aus? Wie offen sollte die Überprüfung sein und welche Parteien müssen in den Überprüfungsprozess einbezogen werden?     

        Gesprächspunkte
Die Verbindung zwischen Zertifikat und Inhaber muss vertrauenswürdig sein. Die Akkreditierung des Ausstellers durch eine staatliche Stelle oder ein Konsortium schafft Vertrauen. Der Status des Zertifikats ist aktiv und kann bei Bedarf widerrufen werden. Die Gruppe untersuchte, welche Organisationen in bestimmten Phasen der Prozesskette Vertrauen schaffen können, und diskutierte die Vor- und Nachteile von dienstleistungszentrierten und nutzerzentrierten Systemen.

Sie sind herzlich eingeladen, in die vollständige Workshop-Dokumentation einzutauchen, die nachstehend aufgeführt ist.

Veranstaltungsdokumentation zum Download