DiBiHo: Digitale Bildungsnachweise für Hochschulen

Die Technische Universität München (TUM) arbeitet zusammen mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) an einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt für digitale Bildungsnachweise für Hochschulen (DiBiHo).

Ziel

Die Erforschung eines vertrauenswürdigen, verteilten und international einsatzbereiten Infrastrukturstandards für die Ausgabe, Speicherung, Anzeige und Überprüfung akademischer Zeugnisse und Bildungsnachweise im nationalen und internationalen Kontext. Somit dient das Projekt der von Fachverfahrensherstellern unabhängigen Zieldefinition im Bereich digitale Bildungsnachweise (Digital Credentials) für deutsche Hochschulen.

Vorarbeiten

Grundlage dazu bilden u. a. die Arbeiten im Digital Credentials Consortium (DCC): 2018 gründeten zwölf international führenden Universitäten, darunter MIT, Harvard, UC Berkeley, TU Delft, HPI und TUM, das Digital Credential Consortium (https://digitalcredentials.mit.edu/), um fälschungssichere Zeugnisse mithilfe der Blockchain-Technologie und dem Ziel eines weltweiten Standards für eine vertrauenswürdige Infrastruktur zum Austausch digitaler Zeugnisse und akademischer Leistungsnachweise zu konzipieren und aufzubauen.

Basierend auf dem Whitepaper "Building the digital credential infrastructure for the future" des DCC wird im BMBF-geförderten Projekt DiBiHo ein Machbarkeitsnachweis (Proof of Concept – PoC) für verschiedene Anwendungsfälle an deutschen Hochschulen durchgeführt. Dies umfasst die Spezifikation einer Referenzarchitektur und des Datenmodells sowie die Entwicklung von Prototypen und Betriebs-, Betreiber- und Support-Modellen. Musterprozesse für die Generierung, Speicherung, Übertragung, Verifikation und Aufhebung (im Falle von Irrtum oder Aberkennung) von digitalen Bildungsnachweisen werden konkretisiert und evaluiert.

Die Projektarbeiten von DiBiHo berücksichtigen entscheidende Vorarbeiten und Erkenntnisse, beispielsweise aus dem vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Plattform internationale Studierendenmobilität“ (PIM) und europäischer Projekte wie EMREX mit dem ELMO-Datenschema, Europass, European Blockchain Partnership (EBP), European Self-Sovereign Identity Framework (ESSIF), European Student Card Initiative, W3C Verifiable Credentials (VC)/Decentralized Identifier (DID) sowie aus dem Groningen Declaration Network (GDN). Ebenso werden essenzielle europäische Datenstandards u.a. aus den Bereichen Single Digital Gateway (SDG), Onlinezugangsgesetz (OZG) und XHochschule (XHEIE) und die eIDAS-Verordnung einbezogen.

Laufzeit, Umfang und Forschungsfinanzierung

Das Projekt DiBiHo läuft vom 01.11.2020 bis 31.12.2022 (Bewilligungszeitraum) und hat einen Gesamtförderumfang von 1,94 Mio. €. Es wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen: M534800.

Beteiligte Institutionen und Personen

  Hasso-Plattner-Institut (HPI)
  Prof. Dr. Christoph Meinel, Alexander Mühle, Daniel Köhler, Katja Assaf
 

  Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
  Alexander Knoth, Kathleen Clancy, Leo Peters